Besuch der SPD-Fraktion Gießen

27.10.2025 | Allgemein

Am 25.08.2025 besuchte die SPD-Fraktion des Gießener Stadtparlamentes die Jugendwerkstatt Gießen, um sich über den aktuellen Stand der Arbeit und Erfolge und Herausforderungen zu informieren. Im Anschluss an den Termin mit Geschäftsführerin Mirjam Aasman nutze die Gruppe einen Raum vor Ort für ihre Fraktionssitzung.

Unsere Erfolge

2025 haben vier Personen ihre Ausbildung in der Jugendwerkstatt Gießen abgeschlossen, zwei sind in Arbeit, einer in betriebliche weiterführende Ausbildung. Im Rahmen der 2. Chance haben drei Schüler*innen ihren Hauptschulabschluss erworben, im Projekt Q&B waren es sieben.
Die mit Mitteln der Stadt Gießen finanzierten Projekte BIWAQ: Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier – Startklar – Nachhaltige Berufsqualifizierung im Quartier und JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit (JUSTBEst) wurden beide bis 2028 verlängert bzw. sind in Vorbereitung dafür. BIWAQ wurde von Empirica als herausragendes Projekt ausgewählt, das alle relevanten Zielindikatoren im geforderten Rahmen erfüllt bzw. übererfüllt. Für 2026 ist die Eröffnung des Stadtteilcafé in den zuletzt von der Tafel angemieteten Räumen geplant.

Herausforderungen für die Zielgruppe und unsere Einrichtung

Die Förderaktivitäten haben sich im SGBII seit Ausbruch der Corona Pandemie deutlich verringert, obwohl es einen Zuwachs an Bürgergeldempfängern gegeben hat. Die Anzahl der Leistungsbeziehenden ist um ca. 30 % gestiegen, die Anzahl der Förderungen um ca. 20 % gesunken. Folge: Das ist fatal, da neben der Arbeitsmarktintegration auch die Heranführung an eine Erwerbsfähigkeit eingeschränkt ist und Menschen sich dadurch immer weiter von den Anforderungen des Arbeitsmarktes entfernen oder in prekärer Beschäftigung verharren. Auch das Kriterium der sozialen Teilhabe gerät so weiter außer Acht. Dies ist für die Beendigung eines Transferleistungsbezuges nicht förderlich und im Sinne der Chancengerechtigkeit aus unserer Sicht nicht hinnehmbar.
Daneben hängt die Jugendwerkstatt, wie andere Träger auch davon ab, dass Fördergelder bereitgestellt werden. Arbeitsmarktpolitische Entscheidungen haben direkten Einfluss auf unsere Existenzchancen. Das ist für Träger wie uns mit enormen Unsicherheiten verbunden, da wir, anders als Schulen keine regelhafte Förderung erhalten, sondern uns auf Angebote bewerben müssen, in die wir in unterschiedlichem Ausmaß auch Eigenmittel einbringen müssen. Bei der Ausbildung liegen die tatsächlichen Kosten pro Platz bei uns aktuell ca. 22 % über den erstatteten. Das bewerkstelligen wir durch kirchliche Mittel, Spenden und Einnahmen aus unserem Gebrauchtwarenkaufhaus.

Dieser Besuch zeigt beispielhaft, dass wir im ständigen Austausch mit regionalen und überregionalen Politiker*innen stehen, dass sie die Einrichtung eigeninitiativ besuchen oder wir sie zu verschiedenen Anlässen einladen.

Wir bedanken uns bei der SPD-Fraktion Gießen für ihr fortlaufendes Interesse an unserer Arbeit!